Teilen

28. September 2024

Wie Nexplore auf Bodenständigkeit setzt: Menschlichkeit als Erfolgsgeheimnis

Verwurzelung und Beständigkeit sind Werte, die gerade im schnelllebigen IT-Sektor von enormer Bedeutung sind.

Folgendes Interview erschien am Samstag, 28. September 2024 in der Beilage «Buseinss Pointers» des Tages-Anzeigers

Bodenständigkeit – die Grundlage für Innovation und gesunden Wandel

Die Nexplore AG tickt anders. Das wird nicht nur aufgrund ihrer hierarchielosen Unternehmensstruktur klar, sondern auch durch ihre bodenständige Firmenkultur. Dank dieser Besonderheiten kann das Unternehmen mit den Kunden Lösungen entwickeln. Das Ergebnis: echte Resilienz.

Daniel, die Nexplore AG ist holakratisch organisiert. Was bedeutet das genau?

Es handelt sich dabei um ein Modell der Selbstorganisation für Unternehmen. Vereinfacht gesagt könnte man festhalten, dass wir die Geschäftsleitung abgeschafft haben (lacht). Ich selbst habe mich damit meines alten Postens als CEO entledigt. Dieser Schritt bringt diverse Vorteile mit sich: Indem alle Mitarbeitenden auf Augenhöhe agieren, schaffen wir in unserem Unter-nehmen eine langfristige Resilienz. Denn der holakratische Ansatz fördert Innovationsfähigkeit und Robustheit, indem er schnelle Anpassungsfähigkeit mit kompromissloser Transparenz kombiniert. Gleichzeitig macht uns dieses partnerschaftliche Vorgehen sowohl für Kunden als auch potenzielle Mitarbeitende attraktiv: Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es ein enormer Vorteil für uns, dass wir Bewerberinnen und Bewerber ansprechen, die wirklich etwas bewegen wollen. Zudem machen wir sämtliche Mitarbeitenden zu Unter-nehmerinnen und Unternehmern: Sie alle tragen Verantwortung und werden durch unser Salärmodell zu Aktionärinnen und Aktionären. Das fördert die positive Wir-Kultur natürlich enorm.

Wie beeinflusst diese Struktur konkret die Entscheidungsprozesse und die Innovationskraft innerhalb eures Unternehmens?

Es fördert vor allem den Mut zu Neuem! Jeder darf sich gleichberechtigt einbringen, da die typischen «Bremsklötze» der klassischen Hierarchiestrukturen ausgehebelt werden. Klar ist aber auch: Wir setzen nichts um, das uns wirtschaftlich zurückwirft. Da wir alle am Unternehmen beteiligt sind, ist die Motivation, sich weiterzuentwickeln, intrinsisch verankert. Und alle «ziehen mit».

Ihr bietet einen Service namens «Employee Experience» an. Wie unterstützt ihr damit andere Unternehmen, eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu erreichen?

Wir haben das Angebot aus der tiefen Überzeugung heraus entwickelt, dass unsere Erfahrungen sowie die Benefits, die wir aus unserer holakratischen Organisation ziehen, auch für andere Firmen interessant sein müssen. Und dies bewahrheitet sich: Wir bilden zuerst ein differenziertes Bild der aktuellen Situation im Kundenbetrieb ab und erarbeiten dann, darauf basierend, ganzheitliche Lösungen im Interesse einer gesunden, digitalen Arbeitswelt. Employee Experience ist also viel größer gefasst als «nur» Selbstorganisation und auch unabhängig davon: Es geht darum, die eigenen Stärken und Schwächen in Bezug auf das Empfinden der Mitarbeitenden zu identifizieren – und allfällige «Baustellen» bewusst zu priorisieren und anzugehen. Dieser Veränderungsprozess schafft nicht nur eine positive Kultur, die Innovation fördert, sondern macht einen Betrieb auch ready, die Chancen der Digitalisierung zu erkennen und zu ergreifen.

Ihr betont bei Nexplore bewusst den «Faktor Mensch» in der digitalen Transformation. Welche Rolle spielt dieser in euren Digitalisierungsprojekten?

Wir kommen ursprünglich aus der reinen Auftrags-Softwareentwicklung. Oftmals scheiterten damals Kundenprojekte, weil die jeweilige Organisation die Menschen nicht auf die Reise mitnahm. Heute setzen wir bei unseren Projekten daher bewusst Change & Adoption Methoden ein und ziehen Arbeits-psychologen bei. Denn Technologie ist ein Werkzeug, das wir zu 100 Prozent beherrschen und kennen. Doch nur, indem wir die Menschen an die Veränderung heranführen, können wir sicherstellen, dass unsere Kunden aus unserer technischen Expertise wirklich den vollen Nutzen ziehen können.

Wie helft ihr Unternehmen dementsprechend dabei, Ängste vor neuen Technologien abzubauen und damit die Nutzung von KI und Co. zu fördern?

Wir berücksichtigen immer die drei Faktoren Mensch, Organisation und Technologie. Diese stehen im Wechselspiel zueinander und müssen dementsprechend alle adressiert werden, um eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie umsetzen zu können. Es geht nicht darum, einfach Trends zu verfolgen und Digitalisierung als Selbstzweck zu realisieren, sondern die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der Organisation zu verstehen. Dann – und nur dann – kann man anschließend mit der passenden Strategie sowie den passenden digitalen Tools die Motivation der Menschen steigern. Die unternehmerische Produktivitätssteigerung ist dann die logische Konsequenz davon. Hierfür brauchen Menschen Vertrauenspersonen und Vorbilder. Darum suchen wir gezielt nach Leuten im Kernteam der Kunden, die bereit sind, als positive Multiplikatoren im Betrieb zu agieren. Gleichzeitig muss man auch Skeptiker mit ins Projektboot holen. Denn wenn man diese überzeugen kann, hat dies einen enormen, positiven Welleneffekt.

Du hast bereits den Mangel an Fachkräften in den technischen Branchen angesprochen. Wie geht Nexplore damit um und wie hilft euch eure Unternehmenskultur dabei, Talente zu gewinnen und zu halten?

Der Fachkräftemangel ist ein bekanntes und potenziell prekäres Problem in unserer Branche. Doch dank unserer besonderen Unternehmenskultur spüren wir diesen Druck.

Worauf legt ihr Wert, um diese Bodenständigkeit in der Unternehmensführung zu bewahren?

Unsere Bodenständigkeit ist tief in unseren Werten verwurzelt. Diese prägen das Unternehmen seit seiner Gründung. Vorbildfunktion, Authentizität und Verlässlichkeit sind für uns von zentraler Bedeutung – wir stehen zu unseren Fehlern und legen großen Wert auf Transparenz. Diese Firmenphilosophie hat uns erfolgreich durch die Transformation hin zur Selbstorganisation geführt und bildet nach wie vor das Fundament für alles, was wir tun. Für uns gilt: Vorlegen, vorleben – und nochmals vorleben! Wie gesagt, ist Authentizität unerlässlich, Egoismus hingegen hat in einer Selbstorganisation keinen Platz. Ich erachte unsere Werte als Schlüssel zur Bewahrung unserer Bodenständigkeit. Ich möchte es zum Schluss noch auf Mundart auf den Punkt bringen: «Zäme fägts eifach meh, denn wird o dr Chund zum Fan!»

Weitere Blog-Beiträge, die Sie interessieren könnten